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Gamescom 2015 - Die Sache mit der Messe

Ja, das ist immer so eine Sache mit der Messe, um genauer zu sein mit der Gamescom. Wer schon einmal dort war (und ich meine nicht als Presse oder Fachbesucher) der weiß ganz genau was für eine Sache das ist. 

Der gemeine Mob

Aber fangen wir von vorne an. Es ist Samstag Mittag kurz vor 14 Uhr und ich stehe ganz vorne in einer Warteschlange, um Nachmittagstickets zu ergattern. Das sind die Karten, die man bekommt, wenn schon einige vollkommen entnervt die Messe verlassen haben. Warum genau ich das mache, weiß ich auch nicht. Aber vielleicht ist es einfach die Hoffnung einen kurzen Einblick auf die zukünftig erscheinenden Spiele zu werfen. Ja, das wird es sein, sage ich mir freudig. Und tatsächlich, es hat geklappt. Also schnell bezahlt und ab geht die wilde Messe Hatz. DENKSTE! Dark Souls 3 mit zwei Stunden Warteschlange? Naja, ich hätte es ja besser wissen müssen, bin ja nicht das erste mal hier. Und da kommt sie auch wieder, die Erinnerung - Schweiß, Blut und Tränen. Die Gesichter der geschundenen Messebesucher, die panischen Schreie des Konamis Mitarbeiter, der einfach nur seine Energydrinks verteilen wollte und nun vom Lynchmob als Sündenbock für das Kojima-Gate herhalten muss. Ja, es ist so ne Sache mit der Messe.

Ist es das wert?

Hier treffen wütende Gamer aus aller Welt auf arme Messearbeiter, die für wenig Geld, den Affen für die Publisher machen. Ein bisschen Animation hier, ein bisschen Animation dort und doch wird er bzw. sie immer die selben dinge IRGENDWIE beantworten müssen. Warum ist der Stand so klein und die Schlange so groß etc. Stellenweise können sie einem schon leid tun, die Jungs und Mädels. Vor allem dann, wenn der nächste XXL-Typ nach dem Standard Größe L Shirt schreit und wutentbrannt beleidigend wird, wenn er keins bekommt! Es gibt aber auch die Sorte von Messearbeitern, die man zurecht in der Luft zerrupfen dürfen sollte. Dies gilt vor allem auf der 2K Bühne, wo ich mich mittlerweile befand. Diese absolute Peinlichkeit, die da geboten wird, tut so weh, als würde man versuchen eine Straße mit Klebeband zu reparieren. Jeder gafft, aber jeder weiß, dass das Mist ist! Was aber wohl noch viel schlimmer ist, sind die Leute, die dann tatsächlich bei diesem Schauspiel mitmachen, um mal den gefühlten 1000sten 2K-Aufkleber zu ergattern. Der XXL Typ ärgert sich derweil darüber, dass er kein L Shirt gefangen hat - Mal wieder. Völlig baff dessen, was sich da abspielt, entschloss ich mich EA eine Besuch abzustatten. Besser gesagt, Star Wars Battlefront. Also drücke ich mich durch Menschenmassen, die sich in zeitlupenartiger Manier vor sich hintrödeln. Als ich endlich am Ziel angekommen war, musste ich zu meiner Freude feststellen, dass die Warteschlange gar nicht so lang war. 45 Minuten warten für 20 Minuten Spielen. Und wieder fragte ich mich, was ich hier eigentlich mache. Die Menschen vor mir vertrieben sich die Zeit mit ihren mitgebrachten Handhelds, warum bin ich da nicht drauf gekommen?. Quasi taten sie das, was die meisten ohnehin auch woanders tun würden. Wie ich hier stehe, mittlerweile bin ich gar nicht mehr soweit davon entfernt, den Controller in die Hand nehmen zu dürfen, wird mir abermals bewusst, wie leidensfähig man als Gamer ist. 

Wir wollen es ja nicht anders

Abseits von fehlerhaften Spielen, Millionen von Pre-Order Boni und vielem mehr, bezahlen wir jetzt auch schon dafür, warten zu müssen. Auch wenn man das ja von Server-Problemen schon kennt, ist das hier grundsätzlich ein anderer Fall. Wenn z.B. Server nicht funktionieren, können wir immer noch etwas anderes machen. Hier aber bezahlt man schon dafür warten zu müssen. Und wie mir diese Gedanken (und viele weitere) durch den Kopf gehen, ist es endlich soweit. Ich darf Hand an Star Wars Battlefront legen. 20 Minuten pure Freude und Spaß für mich als Star Wars Fan, die die 45 vorherigen Minuten vergessen lassen, als wären diese nie dagewesen. Umso schmerzvoller ist der Moment, in dem man das Pad ablegen muss und aus dem Bereich gejagt wird. Und dann ist er wieder da, dieser Gedanke, ob es das jetzt Wert war. Diese Frage muss jeder für sich selber beantworten. Für mich steht fest, dass es mir das Wert war auch wenn ich Glück hatte nur 45 Minuten warten zu müssen. Man muss nicht gut finden, was aus der Gamescom wurde bzw. wird, aber am Ende entscheiden ja wir, die Konsumenten. Das ist in diesem Fall nicht nur hier so, sondern auch bei den einzelnen Spielen. Schimpfen und trotzdem konsumieren ist da der falsche Weg und zeigt dem Entwickler bzw. Veranstalter das er es ja machen kann. Worauf ich hinaus will? Ja, es ist so eine Sache mit der Messe. Aber auch mit unserem geliebten Hobby Allgemein. Und die Richtung, die eben dieses Hobby in den letzten Jahren eingeschlagen hat, spiegelt sich in der Gamescom wieder. Eine Veranstaltung, die von uns selber immer wieder zu neuen Besucherrekorden gebracht wird. Wertungsfrei möchte ich das hier nun stehen lassen und gehe langsam Richtung Ausgang. Komme ich wieder? Ja, wahrscheinlich schon. Warum? Weiß ich selber nicht so genau, aber vermutlich weil ich mich als Videospiele Freund an die gängigen Methoden gewöhnt habe. Schande über mich. Aber ich nehme es mit einem Lächeln hin.

[ Artikel verfasst von volbeat667 ]

 

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